Neeeele Weinkeller-Schlüsselverwalter Dabei seit: 16.07.2008 Beiträge: 3.939 Herkunft: Ilmtal-Weinstrasse Haustiere: kein Haustier
Durst - Michael Kumpfmüller
Durst von Michael Kumpfmüller
gehört bei BookBeat: 4:58 Std., Sprecherin: Petra Barthel, erschienen am 07.01.22 bei Saga Egmont
als gebundene Ausgabe: 16,90 Euro, gebraucht ab: 4,31 Euro, 207 Seiten, erschienen am 01.09.2003 bei Kiepenheuer & Witsch
als Taschenbuch: 8,95 Euro, gebraucht ab: 4,29 Euro, 208 Seiten, erschienen am 01.03.2006 im FISCHER Taschenbuch Verlag
als Kindle Ausgabe: 8,49 Euro, 207 Seiten, erschienen am 06.06.2012 bei Kiepenheuer & Witsch eBook
außerdem als Audio-CD erhältlich
Dieses Buch beleuchtet den authentischen Fall der Daniela J., die im Sommer 1999 in Frankfurt/Oder ihre zwei kleinen Söhne allein in der Wohnung ließ, wo die beiden Kleinen qualvoll verdurstet sind.
Michael Kumpfmüller beschäftigt sich hier weniger mit dem Fall an sich sondern zeichnet eher das Psychogram einer noch sehr jungen und total überforderten Mutter. Man bekommt einen unheimlichen Eindruck der Unpersönlichkeit, die Daniela manchmal ihren Söhnen gegenüber an den Tag legt, aber auch, dass sie manchmal ihre Kinder sehr liebt aber unfähig ist, diese Liebe in die richtigen Bahnen zu lenken.
Der Autor begleitet in diesem Buch in Gedanken die junge Frau und läßt uns an ihren Empfindungen teilhaben. Natürlich ist so ein Fall unvorstellbar grausam und wir sind sehr leicht geneigt zu verurteilen aber ich finde schon, dass Michael Kumpfmüller sehr deutlich macht in diesem Buch, wie hilflos die junge Frau ist. Allerdings wird mir hier ein wenig zu sehr der Fokus auf die offensichtliche geistige Beeinträchtigung der Frau gelegt. So hört sich das Ganze fast ein wenig wie eine Entschuldigung des Falles an. Ich finde man hätte auch etwas mehr das Umfeld von Daniela J. beleuchten sollen, denn JEDER hat diese junge Frau allein und hilflos zurück gelassen. Die eigene Familie, die Nachbarn und auch die Behörden wären hier auf jeden Fall in der Pflicht gewesen und hätten die Kinder vielleicht retten können.
Wie ihr wisst, bewerte ich solche Bücher nicht aus Respekt vor den Opfern. Deshalb möchte ich abschließend nur sagen, ein wichtiges und aufrüttelndes Buch allerdings kommt mir hier Einiges zu kurz.
