Neeeele Weinkeller-Schlüsselverwalter Dabei seit: 16.07.2008 Beiträge: 3.917 Herkunft: Ilmtal-Weinstrasse Haustiere: kein Haustier
Der Verdacht - Ashley Audrain
Der Verdacht von Ashley Audrain
als gebundenes Buch: 22.- Euro, gebraucht ab: 15,24 Euro, 320 Seiten, erschienen am 29.03.21 im Penguin Verlag
als Kindle Ausgabe: 14,99 Euro, 323 Seiten, erschienen am 29.03.21 im Penguin Verlag
außerdem als Hörbuch bei Audible und als Audio-CD erhältlich
Blythe und Fox bekommen ihr erstes Baby. Es wird ein Mädchen sein, Violet, und ein absolutes Wunschkind. Obwohl Blythe etwas gemischte Gefühle hat, freut sie sich doch sehr auf ihr Baby, bereitet sich auf alles vor und möchte eine bessere Mutter sein, als sie selbst jemals hatte. In kurzen Rückblicken erfahren wir nämlich, dass in Blythes Familie die Frauen immer ein Problem mit ihren Töchtern hatten.
Als Violet dann auf der Welt ist, gerät Blythe in einen Gefühlsstrudel, den sie irgendwann nicht mehr meistern kann und der sie in eine Abwärtsspirale treibt, die ihre Loyalität zu ihrer Tochter und zu ihrem Mann auf eine harte Probe stellt.
Ashley Audrain spricht in diesem Buch Gefühle an, die ein absolutes gesellschaftliches Tabu sind. Niemand darf Mutterliebe in Frage stellen, sie hat sich vom ersten Augenblick der Geburt an einzustellen und muss für immer da sein. Dass es aber auch Situationen gibt, wo Mütter diese Liebe nicht haben oder auch gar nicht haben können, bleibt fast immer unausgesprochen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Auch die umgekehrte Frage wird gestellt, gibt es Kinder, die von Geburt an böse sind?
Das Buch hat den deutlichen Charakter eines Psycho-Thrillers, obwohl es als Roman ausgewiesen ist. Ich finde, in dem Genre ist es auch besser aufgehoben, obwohl die psychologische Spannung zwischen Mutter und Tochter und auch zwischen Ehefrau und Ehemann deutlich greifbar ist. Aber es ist für mich ein Roman mit sehr viel Authentizität, eine Familiengeschichte, die es genau so oder so ähnlich sicher schon viele Male gegeben hat, über die man aber eben nicht spricht.
Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Die knisternde Spannung zwischen Violet und ihrer Mutter Blythe wurde gut eingefangen. Auch das bewußte Wegschauen oder Schönreden von Fox, weil er nicht sehen wollte was nicht sein darf, war sehr gut greifbar. Ich konnte sofort in das Buch eintauchen und es nur sehr schwer weglegen. Aber auch wenn ich es nach einiger Zeit wieder zur Hand nahm, war ich sofort wieder drin in der Geschichte.
Dieses Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen, für mich war es ein Highlight.
