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Zum Ende der Seite springen Das Leuchten der Rentiere - Ann-Helen Laestadius
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Das Leuchten der Rentiere - Ann-Helen Laestadius Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Das Leuchten der Rentiere von Ann-Helen Laestadius




als gebundene Ausgabe: 25.- Euro, 448 Seiten, erschienen am 04.10.22 in der Hoffmann & Campe Verlags GmbH

als Kindle Ausgabe: 14,99 Euro, 503 Seiten, erschienen am 04.10.22 in der Hoffmann & Campe Verlags GmbH

Ich habe dieses Buch als digitales Leseexemplar vom Verlag erhalten und bedanke mich ganz herzlicgh bei Hoffmann & Campe und bei Netgalley.

Die Geschichte beginnt im Winter 2008. Elsa ist 9 Jahre alt und will ihre Familie überraschen indem sie sich auf ihren neuen Skiern durch die Kälte kämpft, um als Erste bei den Rentieren zu sein. Ihre Eltern sind samische Rentierzüchter und jetzt im Winter befinden sich die Tiere in Gehegen um dort gefüttert zu werden. Doch leider wird Elsa, als sie dort ankommt, Zeugin wie ausgerechnet ihr Renkalb umgebracht wird. Der Elsa entdeckt den Mörder und sie kennt ihn auch, doch er bedeutet ihr zu schweigen, weil er sonst auch sie töten wird. So schweigt Elsa, schwört aber, dass sie von nun an für Gerechtigkeit und für die Rentiere einstehen wird.

Elsa und ihre Familie geheören zu den Samen, die früher mit ihren Rentierherden durch die Gegend zogen, nun aber sesshaft in Dörfern geworden sind. Rentiere halten sie aber noch immer, da das schon immer ihr Leben und ihre Lebensgrundlage war. Sie leben im Norden von Schweden, in Norwegen und in Finnland und sind das letzte indigene Volk Europas.
Sie sind bei der einheimischen Bevölkerung jedoch nicht so gut angesehen und so bleiben sie in den Dörfern ziemlich unter sich. Sie haben sogar ihre eigenen Schulen und auch Elsa geht nur mit samischen Kindern in die Schule.

Immer wieder haben es die Samen mit, meistens tötlichen, Angriffen auf ihre Rentiere zu tun und finden fast nie Gehör bei den Behörden. Das trägt natürlich nicht gerade zu einer guten Dorfgemeinschaft bei und lässt auch die Samen selbst lieber unter sich bleiben. So haben die Kinder auch nicht gerade einen großen Freundeskreis und oft auch keine Freunde im gleichen Alter. Sie gehen einfach danach, wer für sie verfügbar ist, um nicht ganz allein dazustehen.
Abeer auch die Erwachsenen bleiben gern unter sich und leben nach ihren Jahrhunderte alten Traditionen und Riten, die sie auch unbedingt an ihre Kinder weitergeben wollen.

Doch nicht nur Wilderei und die schlechten zwischenmenschlichen Beziehungen werden angesprochen im Buch, sondern auch der Klimawandel, der ganz besonders auch den Samen zu schaffen macht. Die Tiere finden nicht mehr genug Weidegründe und das wirkt sich auf die gesamte Rentierzucht aus.

Das Buch handelt aber auch von den alten Traditionen des samischen Volkes, den in ihren Augen können Frauen keine eigene Rentierherde besitzen. Frauen gehören ins Haus und zu den Kindern und wenn eine Frau heiratet so geht ihr Besitz an den Mann über, da nur er Entscheidungen treffen darf.
Deshalb kommt auch Elsa ziemlich in Bedrängnis als sie langsam erwachsen wird. Elsa möchte selbst ihre eigene Herde besitzen und sie traut sich die Arbeit mit den Tieren auch durchaus zu. Sie weiß aber auch, dass sie dann niemals heiraten kann, denn kein junger Mann könnte und würde das jemals dulden. So haben sich auch bereits alle jungen Frauen in Elsas Umfeld entschieden und haben entweder geheiratet oder sind weggegangen in die Städte und haben andere Berufe gewählt.

So hat dieses Buch ganz viele verschiedene Themen der indigenen Bevölkerungsgruppe der Samen zum Thema. Es war für mich sehr spannend zu lesen und zu erfahren wie die Samen leben und mit welchen Dingen sie zu kämpfen haben. Die Arbeit mit den Tieren, die Unwirtlichkeit der Gegend, die Probleme mit Rassismus und Wilderei, wie auch die alten und zum Teil festgefahrenen Strukturen innerhalb der Gemeinschaften der Samen waren authentisch und überzeugend dargestellt und und aufgearbeitet. Da merkt man durchaus, dass die Autorin selbst als Sami aufgewachsen ist.
Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich noch mehr vom Leben der Samen erfahren wollte und mir noch einige Dokumentationen zu diesem Thema angesehen habe.

Ich kann dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Gerade jetzt bei den wieder etwas gemäßigteren Temperaturen, eingekuschelt in eine warme Decke mit Kerzenlicht und Tee wirkt dieses Buch sehr nachhaltig und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Mir hat es sehr gut gefallen.

4,5*/5*



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04.10.2022 18:24 Neeeele ist offline E-Mail an Neeeele senden Homepage von Neeeele Beiträge von Neeeele suchen Nehmen Sie Neeeele in Ihre Freundesliste auf YIM-Name von Neeeele: bastelnele

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